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Flucht vor Blackout

Blackout Fiktion Tag 7 – der schlecht gepackte Fluchtrucksack

Die Sonne ist noch nicht ganz aufgegangen, da erwacht unser Paar frierend in der feuchten Kälte des Morgens. Sie haben ihre Fluchtrucksäcke als Kopfkissen benutzt und hatten so zumindest minimalen Komfort. Herr Bock bemerkt, dass unter dem Hochstand ein Igel durch das Buschwerk läuft. Noch nie in seinem Leben hat Herr Bock etwas anderes als Ungeziefer getötet. Und doch treibt ihn der Hunger zu etwas, was vor wenigen Tagen unvorstellbar schien. Herr Bock fühlt sich wie ein Monstrum bei dem Gedanken, aber der Hunger treibt ihn in den Wahnsinn. Es muss getan werden, denkt er sich, es nutzt alles nichts.

Die erste selbst erlegte Mahlzeit

Mit einem Knüppel schlägt er auf das kleine Tier. Er unterschätzt die Kraft die nötig ist, um ein Tier zu töten und so muss er noch ein zweites und drittes Mal zuschlagen bevor es endlich geschafft ist. Doch wie soll es nun weiter gehen? Fleisch kennen unsere Stadtbewohner nur als lebendes Tier im Zoo oder fertig verpackt im Supermarkt. Dass sie das kleine Häufchen blutigen Fells und Stacheln nun wirklich essen sollen, können sich beide nicht vorstellen. Doch der Hunger nagt und so schickt Herr Bock seine Lebensgefährtin los um Holz für ein Feuer zu sammeln. Immer wieder muss Herr Bock seinen Brechreiz unterdrücken, als er beginnt ohne Plan mit einer Glasscherbe vom Weg an dem Tierkörper zu schneiden. Das Fleisch des Igels ist warm und verströmt einen ungewohnten Geruch. Als er den Bauch des Igel öffnet und versucht mit einem Stock die Eingeweide zu entfernen ist es fast zu viel für ihn. Irgendwo hat er mal gehört, dass man die Galle nicht verletzen dürfe und so überlegt er nun ob ein Igel wohl eine Galle besitzt, wie diese aussieht und was passieren würde wenn er sie verletzt. Er entfernt so gut es geht alles von dem kleinen Tier, was ihm trotz des Hungers nicht essbar erscheint und schafft es sogar das Fell vom Körper zu ziehen. Was für eine jämmerlich kleine Mahlzeit. Die beiden versuchen nun das Holz zu entzünden. Anfangs qualmt und stinkt es nur und das Feuer geht immer wieder aus. Erst, als sie anfangen trockenes Gras und kleinste Äste zu sammeln, bekommen sie eine Flamme hin. Sie braten den Igel an einem Stock über dem Feuer. Das Fleisch ist trocken, ziemlich verbrannt und macht keinen von beiden satt. Hätten sie sich vor der Krise informiert und einen richtigen Fluchtrucksack gepackt, hätten sie was halbwegs Gutes zu Essen.

Verzweifelte Menschen auch auf dem Dorf

Sie gehen weiter entlang des Feldwegs in Richtung des nächsten vermuteten Dorfes. Als sie nach einiger Zeit Häuser sehen, hören sie schon von weitem ein Klagen und Weinen. Eine junge Frau kommt aus Richtung des Dorfes auf sie zugelaufen. Sie schiebt einen Kinderwagen. Als sie ihnen entgegen kommt, fällt sie auf die Knie und bittet die beiden um Hilfe. Im Wagen liegt ein Baby, es kann kaum älter als 4 Wochen sein, stellt Frau Müller fest. Mit tränenerstickter Stimme erzählt ihnen die junge Mutter, dass ihr Mann als Polizist in der Heimatstadt unseres Paares gearbeitet hat. Er kam am zweiten Tag des Blackouts nicht mehr nach Hause. Sie hat bislang nicht erfahren können, ob ihm etwas zugestoßen ist oder wer ihr  Auskunft erteilen könnte. Dann ist ihr, als sie nachts ein Fläschchen auf dem Gasherd zubereiten wollte, die Dose mit dem Milchpulver der Tochter heruntergefallen. Ohne Aussicht schnell neues besorgen zu können, hat sie das verstreute Pulver aufgesammelt und wieder in die Dose gepackt. Leider wurde das Pulver wohl verschmutzt oder feucht, denn schon am Abend des nächsten Tages bekam das Baby Fieber und Bauchkrämpfe. Schrie es anfangs noch aus vollem Leib, wurde es nun zunehmend stiller. Obwohl sie die Nachbarn auf dem Dorf schon seit ihrem Zuzug aus der Stadt vor Jahren kennt, konnte oder wollte ihr niemand aus dem Dorf helfen. Außer ein paar Beuteln Fencheltee, die sie von einer Frau bekam, war keine Hilfe zu finden. Und, alle haben abgelehnt sie in die Stadt zu fahren. Zu groß war die Angst vor dem was dort geschieht und niemand wollte sein Auto, sofern überhaupt noch Benzin im Tank war, für die Fahrt eines anderen Menschen nutzen. Da keine Besserung eintrat, hat die Frau in ihrer Verzweiflung beschlossen zu Fuß in die Stadt und das Krankenhaus zu laufen. Die beiden schaffen es nicht mehr ihr die Wahrheit darüber zu sagen, dass sie in der Stadt auch nicht mit Hilfe rechnen kann und so trennen sich die Wege der drei nach kurzer Zeit. Frau Müller kramt in ihrem Fluchtrucksack und kann zumindest ein zweites Feuerzeug entbehren, vielleicht kann es der Frau von Nutzen sein in ihrer misslichen Lage. Sowohl die Frau mit Kind, als auch unser Paar laufen einer ungewissen doch düsteren Zukunft entgegen. Wenn schon die Nachbarn in diesem Dorf einander nicht helfen, so würden sie für die beiden Fremden wohl erst recht nichts übrig haben. Nur eine Woche denken die beiden, nur eine Woche ohne Strom hat alles weggewischt das für sie selbstverständlich gewesen ist. Was beide nicht wissen können, die Wiederherstellung auch nur einer rudimentären Versorgung wird sich noch weitere Wochen hinziehen und zigtausende Leben kosten.

Fazit

Liebe Community, liebe Leser,  unsere Story endet hier nach nur sieben Tagen und sie endet im Gegensatz zu Geschichten aus Hollywood auch nicht mit einem Happy End. Was ein Blackout in einem Industrieland bedeuten würde, konnte unsere Geschichte zwar nur ansatzweise zeigen, aber wir versuchen hiermit jedem einen Ansporn zu geben sich auf diese Gefahr vorzubereiten. Wer nicht vorsorgt, ist solchen Ereignissen hilflos ausgeliefert. Hätte der Protagonist wenigstens zwei anständig vorbereitete Fluchtrucksäcke Zuhause gehabt, wäre es ihnen schon um Welten besser ergangen. Natürlich muss auch hier geschaut werden, dass sie unauffällig aussehen und auch muss darauf geachtet werden an sich kein Aufsehen bei der Wanderschaft zu erregen. Nutzt die Zeit des Friedens und des Überflusses um euch mental und mit den notwendigen Vorräten auf eine Katastrophe vorzubereiten. Jeder, der nicht sofort in die Hilfsbedürftigkeit rutscht, hilft damit sich und anderen schneller wieder in die nächste Phase der Krisenbewältigung zu gelangen, Opfer zu minimieren und einen Neustart zu beginnen. Wir von Black Ops Coffee bieten zu der gesamten Fluchtthematik einen hochinformellen Kurs an, der bei der persönlichen Vorbereitung auf Krisen hilft. Klicke hier um mehr zu erfahren. Und hier nochmal ein weiterführender Link zu unseren Freunden von City Prepping, hier gibt es einen guten und komprimierten Artikel zum Thema Fluchtrucksäcke: reinlesen.

Die Community kann hierzu in den Austausch treten und jeder vom Wissen des anderen profitieren. In diesem Sinn, passt auf euch auf!

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