China weist EU-Sanktionen scharf zurück – Handelsinteressen und geopolitische Spannungen im Fokus
Peking/Brüssel – 21. Mai 2025
Die Volksrepublik China hat am Mittwoch scharf auf die neuen Sanktionsmaßnahmen der Europäischen Union und des Vereinigten Königreichs reagiert, die im Rahmen eines erweiterten Maßnahmenpakets gegen Russland auch mehrere chinesische Unternehmen ins Visier nehmen.
Chinas Außenministerium sprach von einem „klaren Verstoß gegen internationales Recht“ und kündigte Gegenmaßnahmen an.
Hintergrund: Neue Sanktionsrunde gegen Russland – China gerät ins Visier
Im Zuge des anhaltenden Ukrainekriegs hatten die EU und Großbritannien eine weitere Runde wirtschaftlicher Strafmaßnahmen gegen Russland beschlossen. Dabei wurden erstmals auch chinesische Unternehmen mit Sanktionen belegt – unter anderem wegen angeblicher Unterstützung russischer Rüstungs- oder Technologieprogramme.
Peking reagierte prompt: Außenamtssprecherin Mao Ning bezeichnete die Maßnahmen als „unbegründet und ohne UN-Mandat“ und warf der EU „doppelte Standards“ im Umgang mit internationalen Handelsbeziehungen vor.
Chinas Argumentation: Rechtssicherheit und wirtschaftliche Souveränität
Mao betonte, dass China keine tödlichen Waffen an Konfliktparteien liefere und den Export sogenannter „Dual-Use-Güter“ (zivil-militärisch nutzbare Technologien) streng kontrolliere. Die Sprecherin unterstrich erneut Chinas diplomatische Position, sich „für Frieden und Dialog“ im Ukrainekrieg einzusetzen.
„Die normalen Handelsbeziehungen zwischen chinesischen und russischen Unternehmen dürfen nicht willkürlich unterbrochen werden“, so Mao.
Sie forderte die EU auf, „legitime wirtschaftliche Aktivitäten chinesischer Unternehmen nicht zu untergraben“ und warnte vor wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen.
Analyse: China positioniert sich als neutraler Akteur – mit eigenen Interessen
Die Eskalation verdeutlicht ein wachsendes Spannungsfeld: Während westliche Staaten versuchen, Sanktionsschlupflöcher zu schließen und Russland international zu isolieren, setzt China auf wirtschaftliche Offenheit – auch gegenüber Russland.
Peking will nach außen Neutralität signalisieren, verteidigt aber gleichzeitig aktiv den Freihandel mit Moskau. Die internationale Position Chinas bleibt damit ambivalent:
- Diplomatisch ruft Peking zu Friedensgesprächen auf,
- wirtschaftlich festigt es seine Position als alternativer Partner für Russland.
Folgen für Europa und internationale Unternehmen
Die Reaktion aus Peking dürfte vor allem europäische Exporteure und global agierende Firmen unter Druck setzen. Sollte China tatsächlich wirtschaftliche Gegenmaßnahmen ergreifen – etwa im Bereich seltener Erden, Technologie oder Industrieprodukte – könnten wechselseitige Handelshemmnisse entstehen, die über den eigentlichen Sanktionskonflikt hinausreichen.
Zentrale Risiken:
- Eskalation in Handels- und Investitionsfragen mit China
- Unsicherheit für europäische Firmen mit China-Geschäft
- Schwächung multilateraler Handelsbeziehungen
Fazit: Geopolitik trifft Wirtschaft – China bleibt außenpolitisch defensiv, wirtschaftlich offensiv
Mit der aktuellen Entwicklung verschärft sich der geopolitisch-wirtschaftliche Gegensatz zwischen der EU und China. Während Brüssel und London auf politische Isolation Russlands setzen, verfolgt Peking das Ziel, wirtschaftliche Kanäle offenzuhalten – auch als strategisches Mittel gegen westlichen Druck.
Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob China konkrete wirtschaftliche Reaktionen folgen lässt – und wie geschlossen die westlichen Partner auf mögliche Handelsverwerfungen reagieren.