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Das Spiel mit dem Feuer – Wie der Verfassungsschutz die Radikalisierung selbst befeuert

In den vergangenen Wochen ist etwas ans Licht gekommen, das an einem demokratischen Rechtsstaat rüttelt wie kaum eine andere Enthüllung der letzten Jahre. Recherchen und Insiderberichte deuten darauf hin, dass ein erheblicher Teil der rechtsextremen Szene in Deutschland – insbesondere deren lautstarke Online-Präsenz – vom Verfassungsschutz selbst gesteuert wird. Fake-Accounts, die aufhetzen, Gewaltphantasien schüren und gezielt spalten. Noch brisanter: In zahlreichen extremistischen Organisationen sitzen ausgerechnet in den Führungsetagen V-Leute – also Informanten oder direkte Mitarbeiter des Staates.

Was ist hier los? Wer profitiert – und warum schweigt die Gesellschaft?


Die Realität: Der Staat als Schattenakteur im Extremismus

Was lange Zeit als Verschwörungstheorie abgetan wurde, bekommt nun eine neue Schärfe. Es ist inzwischen belegt: Der Verfassungsschutz infiltriert seit Jahrzehnten extremistische Gruppen, um Informationen zu sammeln – soweit nichts Neues. Neu ist aber, wie aktiv diese V-Leute offenbar in der Szene mitmischen: Sie hetzen, sie organisieren, sie treiben die Radikalisierung an – und sie scheinen häufig nicht die Bremse, sondern der Gaspedal zu sein.

Beispiele gefällig? Telegram-Accounts, die zu Gewalt gegen Politiker oder Minderheiten aufrufen, stammen nicht selten aus den Kreisen staatlicher Akteure. Führungsfiguren in Organisationen wie der NPD oder diversen Neonazi-Zellen waren oder sind in Wahrheit Spitzel des Staates. Der Verfassungsschutz bestreitet selten diese Verbindung – er rechtfertigt sie mit dem Schutz der Demokratie. Doch wie viel Schutz ist das, wenn die Gefahr teilweise künstlich erzeugt wird?


Cui bono? Wer profitiert von dieser Strategie?

Man muss sich fragen: Wem nutzt diese Eskalation?

  1. Der Verfassungsschutz selbst: Ein gefährlicher Feind legitimiert die eigene Existenz. Wer den Teufel an die Wand malt – oder ihn gar selbst erschafft – kann mehr Budget, mehr Befugnisse und mehr öffentliche Rückendeckung erwarten. In Zeiten von Politikverdrossenheit ist “innere Sicherheit” ein Joker.
  2. Die Politik: Eine sichtbar aggressive, rechtsextreme Bedrohung hält die Gesellschaft in Angst – und bindet sie stärker an den Status quo. Wer radikale Kräfte sieht, klammert sich oft umso mehr an das vermeintlich “vernünftige Zentrum”. Gleichzeitig lassen sich unliebsame Debatten (z.B. über Impfen, Migration oder Staatsversagen) schnell diskreditieren – alles, was zu sehr am System rüttelt, wird als “rechts” abgestempelt. Und wer “rechts” ist, steht plötzlich im Verdacht, Teil einer unterwanderten, gesteuerten Szene zu sein.
  3. Die Medien: Radikale Schlagzeilen verkaufen sich. Empörung generiert Klicks. Und ein Feindbild ist leichter zu verkaufen als ein differenziertes Weltbild. Wenn der Verfassungsschutz die Narrative liefert, wird zu selten nachgefragt: Ist das echt – oder inszeniert?

Warum durchblickt der Bürger das Spiel nicht?

Weil es kompliziert ist. Weil es widersprüchlich wirkt. Weil niemand glauben will, dass ein demokratischer Staat solche Mittel einsetzt. Und weil das System funktioniert: Der Normalbürger hat Familie, Arbeit, Alltag – keine Zeit für investigative Analysen oder ein tieferes Verständnis über geheimdienstliche Taktiken.

Außerdem: Wer laut fragt, wird schnell stigmatisiert. Wer Zweifel äußert, steht in der Ecke der “Spinner”, “Verschwörer” oder wird selbst ins radikale Lager gerückt. Diese Spirale sorgt für Schweigen – und Schweigen stabilisiert das Spiel.


Fazit: Die Demokratie muss sich selbst hinterfragen

Es ist ein Spiel mit dem Feuer, wenn ein Staat seine eigene Gesellschaft manipuliert, um sich selbst als Retter in der Not zu präsentieren. Wer radikale Strukturen nicht nur beobachtet, sondern gezielt mitgestaltet, verliert jede moralische Autorität. Der Zweck heiligt nicht jedes Mittel – vor allem nicht, wenn der Zweck zunehmend fragwürdig wird.

Wenn wir als Gesellschaft nicht beginnen, unbequeme Fragen zu stellen, dann wird weiter provoziert, gespalten und manipuliert – bis niemand mehr weiß, was echt ist und was inszeniert.

Die entscheidende Frage lautet nicht: Wer ist rechts oder links?
Sondern: Wer zieht wirklich die Fäden – und zu welchem Zweck?

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