Der kritische Blick auf Syrien und die Scheinheiligkeit internationaler Akteure
Die Entwicklungen in Syrien zeigen einmal mehr die Ambivalenz und Scheinheiligkeit der internationalen Politik. Während Donald Trump bereits 2019 seine Absicht bekundete, US-Truppen aus Syrien abzuziehen, wird nun in Aussicht gestellt, dass unter einer möglichen erneuten Trump-Administration ab Januar 2025 sämtliche US-Einheiten das Land verlassen sollen. Doch die Realität zeichnet ein anderes Bild: Statt eines geordneten Rückzugs scheinen die Akteure der USA darauf hinzuarbeiten, entweder ein Feld der Verwüstung zu hinterlassen oder die Ereignisse derart zu eskalieren, dass kommende politische Führungen keine Möglichkeit zur Deeskalation mehr haben.
#Rebranding von Terrorismus: Die doppelte Moral
Erschütternd ist der Prozess des sogenannten #Rebrandings, bei dem aus hochrangigen Mitgliedern von Terrororganisationen plötzlich vermeintliche #Freiheitskämpfer gemacht werden. Dieses Phänomen ist nicht neu, wird aber in Syrien besonders deutlich. Führer radikaler Gruppierungen, die einst als Terroristen galten, werden heute medial und politisch als legitime Führer oder “Befreier” inszeniert. Diese Strategie untergräbt die moralische Integrität der internationalen Gemeinschaft und führt dazu, dass Menschen, die seit Jahren unter Krieg und Entbehrung leiden, noch weiter entfremdet werden. Sie verlieren zunehmend die Fähigkeit, zwischen “gut” und “böse” zu unterscheiden – ein Zustand, der sowohl auf staatlicher als auch individueller Ebene verheerend ist.
Syrien nach Assad: Eine düstere Zukunft
Das Schicksal Syriens nach Assad wird unweigerlich an die Zustände in Libyen nach Gaddafi erinnern. Ein Land, das einst von einem autoritären, aber stabilen Regime kontrolliert wurde, wird zersplittert und von radikalen Terrorgruppen dominiert. Solche fragmentierten Nationen sind Spielplätze für internationale Akteure, die ihre geopolitischen Interessen durchsetzen wollen, während die lokale Bevölkerung in Leid und Unsicherheit versinkt.
Die bitteren Lehren aus Libyen zeigen, dass die Zerschlagung eines autoritären Regimes nicht automatisch Freiheit und Demokratie bringt. Vielmehr schafft sie oft ein Machtvakuum, das von den radikalsten und gewalttätigsten Kräften gefüllt wird.
Die Ironie der Migration und die Rolle der Diaspora
Besonders zynisch ist die Ironie, dass viele Syrer, die vor ISIS und anderen Terrorgruppen nach Europa geflohen sind, heute in den Hauptstädten Europas – wie etwa #Stockholm – die Besetzung ihres Landes durch dieselben Gruppen feiern (Stockholm Syndrom ;). Dieses Paradoxon verdeutlicht, wie tief die Polarisierung und Manipulation reichen. Für die Menschen, die jahrelang von Gewalt und Propaganda umgeben waren, verschwimmen die Grenzen zwischen Täter und Befreier. Die Frage bleibt, wie lange die internationale Gemeinschaft diese kognitive Dissonanz ignorieren will.
Historische Verantwortung und Moral
Die westlichen Staaten, insbesondere die USA, tragen eine enorme Verantwortung für die Zustände in Syrien. Die Unterstützung radikaler Gruppen unter dem Deckmantel der Demokratie oder des “Regimewechsels” hat nicht nur die Lage verschärft, sondern auch die moralische Legitimität des Westens untergraben. Syrien, wie auch zuvor Libyen, zeigt, dass kurzfristige geopolitische Gewinne langfristige Verwüstungen anrichten können – menschlich, kulturell und politisch.
Ein Aufruf zur Empathie
Dieser Beitrag ist kein Plädoyer für Assad oder andere autoritäre Führer, sondern ein Ausdruck von Mitgefühl für die Menschen, die seit Jahren weder Frieden noch Stabilität erlebt haben. Sie verdienen mehr als nur leere Versprechungen und geopolitische Machtspielchen. Sie verdienen die Chance auf ein Leben in Würde und Sicherheit – ohne von einer Krise in die nächste gestoßen zu werden.
Es ist an der Zeit, die Heuchelei der internationalen Akteure offen zu benennen und echte Lösungen für den Frieden zu finden, anstatt Syrien weiterhin als Bühne für Machtspiele zu missbrauchen. Die Geschichte wird über die Akteure richten – sowohl über die, die das Leid verursacht haben, als auch über die, die es ignorierten.
Bild 1: Mitglied von ISIS (Terrorist)
Bild 2: Gründer von Jibha Al-Nusra (Terrorist)
Bild 3: Zugehörig zu HTS (Terrorist)
Bild 4: Dieselbe Person mit kürzerem Bart (Befreier)