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Ich war noch ein Kind, als die Mauer fiel. Ein Kind in Ostdeutschland, das in einer Welt aufwuchs, in der der Westen unerreichbar schien. Am 9. November 1989, als die Mauer fiel, war ich zu jung, um die volle Tragweite dieses historischen Moments zu verstehen. Doch ich wusste, dass etwas Großes passiert war – die Welt, wie wir sie kannten, veränderte sich.

Seit 2004 lebe und arbeite ich in Westdeutschland als Soldat. Ich habe gelernt, was es bedeutet, für ein vereintes und freies Deutschland einzustehen. Doch jedes Jahr am 3. Oktober denke ich daran zurück, was dieser Tag wirklich bedeutet – nicht nur als Feiertag, sondern als Mahnung und Erinnerung an die Kraft der Einheit.

Die Deutsche Einheit steht für die Überwindung von Grenzen – nicht nur physische, sondern auch die in unseren Köpfen. Doch heute sehe ich mit Sorge, wie unser Land wieder gespalten wird. Es sind keine Mauern aus Beton mehr, die uns trennen, sondern unsichtbare Gräben in der Gesellschaft. Wir lassen uns von außen beeinflussen, von politischen Konflikten und medialen Spaltungen. Doch das schwächt uns als Volk.

Es gibt Kräfte, die versuchen, uns auseinanderzureißen. Doch wir müssen uns daran erinnern, was die Wiedervereinigung wirklich bedeutet: Einigkeit. Es liegt an uns, diese Einigkeit zu wahren und weiterzutragen, nicht nur an einem Tag im Jahr, sondern jeden Tag. Denn die Stärke unseres Landes liegt im Zusammenhalt, nicht im Streit.

Als Soldat weiß ich, dass Stärke nicht im Konflikt liegt, sondern im Frieden. Wir sind ein Volk – und nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern, die vor uns liegen. Die Freiheit, die wir damals gewonnen haben, ist kein Geschenk, das für immer bleibt, sondern etwas, das wir jeden Tag schützen und verteidigen müssen.

An diesem 3. Oktober sollten wir nicht nur zurückblicken, sondern auch nach vorne. Wir müssen uns fragen, wie wir als Gesellschaft wieder zueinander finden können, wie wir die unsichtbaren Mauern überwinden und ein starkes, geeintes Volk bleiben. Es ist unsere Verantwortung, nicht erneut in Spaltung zu verfallen.

Lasst uns den Geist der Einheit in uns tragen, denn nur gemeinsam sind wir stark. Ich bin André Schmitt, und das ist mein Appell an uns alle – für ein Deutschland, das zusammensteht, in Frieden und Freiheit.