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Die Zukunft des Luftkampfes: Drohnen als Antwort auf Chinas Lufthoheit?

Die US-Luftwaffe setzt auf unbemannte Kampfjets, um Chinas wachsende Luftüberlegenheit in Schach zu halten. Die YFQ-42A und YFQ-44A, zwei brandneue unbemannte Kampfjets, sollen als „loyale Flügelmänner“ bemannte Jets begleiten und für eine neue Ära in der Luftkriegsführung sorgen. Doch das ambitionierte Vorhaben stößt bereits jetzt auf die typischen Stolpersteine: explodierende Kosten, Produktionsverzögerungen und eine Industrie, die mit der Umsetzung kaum Schritt halten kann.

Die beiden Drohnen wurden kürzlich auf dem AFA Warfare Symposium in Colorado vorgestellt – ein Meilenstein für das „Next-Generation Air Dominance“ (NGAD)-Programm der US-Luftwaffe. Entwickelt von General Atomics und Anduril Industries, sollen die CCAs (Collaborative Combat Aircraft) die Luftüberlegenheit der USA kosteneffizient erweitern. Ihr Vorteil: Sie können riskante Einsätze fliegen, feindliche Radarsysteme stören und sogar als täuschende Ziele dienen, um bemannte Kampfjets zu schützen.

Das Konzept klingt revolutionär – doch die Realität sieht anders aus. Die Entwicklungskosten sind bereits drastisch gestiegen. Ursprünglich als „Low-Cost“-Lösung geplant, liegt der Stückpreis mittlerweile nicht mehr bei drei, sondern zwischen 25 und 30 Millionen Dollar. Zwar ist das immer noch günstiger als herkömmliche Kampfjets, aber die Produktion kommt kaum hinterher. Statt der angestrebten 1.000 Drohnen sollen bis 2029 gerade einmal 100 Stück ausgeliefert werden – eine erschreckende Verzögerung angesichts der geopolitischen Bedrohungen.

China produziert mittlerweile jährlich bis zu 100 J-20-Tarnkappenjets, während die USA seit 2011 keine neuen F-22 mehr gebaut haben und ihre F-35-Produktion zum Großteil an Verbündete verkaufen. Während einige Experten, darunter Elon Musk, das Ende bemannter Kampfjets vorhersagen, bleiben viele Fachleute skeptisch. Der Einsatz von KI im Luftkampf steckt noch in den Kinderschuhen, und wie Brigadier General Doug Wickert betont, wird es möglicherweise Jahrhunderte dauern, bis autonome Kampfflugzeuge vollständig den Menschen ersetzen können.

Neben den technologischen Herausforderungen kämpft das US-Verteidigungsministerium mit einem anderen Problem: der eigenen Rüstungsindustrie. Ein Bericht des US-Kongresses zeigt, dass die Branche von wenigen großen Konzernen dominiert wird, was Innovationen ausbremst. Gleichzeitig sind Zulieferketten fragil, Fachkräfte fehlen, und bürokratische Hürden verlangsamen die Produktion zusätzlich.

Während China seine Streitkräfte massiv aufrüstet, gerät die US-Luftwaffe in eine gefährliche Spirale aus steigenden Kosten und schwindender Schlagkraft. Das Wettrennen um die Lufthoheit ist in vollem Gange – aber die Frage bleibt: Können die USA mit ihrer aktuellen Strategie den Anschluss halten?

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