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Funki und die Atombombe

Die Erwähnung der Atombombe als wahrscheinlich schlimmste Waffe der Welt findet aktuell in den Medien immer öfter statt. Hier liest und hört man immer wieder das Wort „strategische Atombombe“. Aber was ist das genau, und was ist der Unterschied zu „normalen“ Atombomben und was hat Funki´s NEMP damit zu tun?

Verbreitung: Atomwaffen gehören zum Bereich Nuklearwaffen. Der aktuelle weltweite Bestand liegt bei ca. 10.000 – 13.000 einsatzfähigen Waffen (die Atommächte sind Russland, USA, China, Frankreich, England, Pakistan, Indien, Israel und Nord-Korea – der geschätzten Anzahl absteigend sortiert). Einige (15-20) amerikanische Nuklearwaffen befinden sich in Rheinland-Pfalz auf dem Luftwaffenstützpunkt „Büchel“ in der Eifel gemäß dem Nato-Konzept der nuklearen Teilhabe.

Funktionsweise: Eine Nuklearwaffe funktioniert mit dem Prinzip der Kernspaltung. Ein Neutron wird dabei auf einen Uran-Kern geschossen und dieser wird gespalten. Bei der Spaltung entstehen dann zwei bis drei neue Neutronen, die dann wieder auf einen Uran-Kern geschossen werden – so entsteht die sogenannte Kettenreaktion. Diese produziert Druck und Hitze. Die Spaltung eines Gramms Uran setzt Energie von 20.000 kWh oder 2.000 l Heizöl frei.

Einsatz einer Atombombe: Zuerst sieht man einen Lichtblitz (hohe radioaktive Strahlung), dann spürt man eine Druck- bzw. Hitzewelle und sieht einen aufsteigenden Feuerball – am Ende ist am Himmel der berühmte Atompilz (mehrere km hoch) zu sehen.

Anhand des Aufbaus des Atompilzes lässt sich durch Experten schnell festlegen, um welche Atomwaffe es sich handelt.

Die Bombe von Hiroshima war eine ca. 10 Kilo-Tonnen Bombe (10 KT). Eine taktische Nuklearwaffe mit bis zu 20KT hätte eine tödliche Strahlung (30 Tage) im Radius von 1,8 km, Druckschäden würden bis 2,5 km Radius auftreten – dies ändert sich mit der Höhe der Detonation, je höher diese detoniert, desto größer ist der Kegel, der nach unten geht, umso schwächer werden aber auch die Auswirkungen auf der Erde.

Die Unterteilung nach Einsatzzweck erfolgt heute in taktische Atombomben bis 200 KT (montiert auf Trägerraketen, Reichweite < 5.500 km) und strategische­ >= 200 KT (montiert auf Trägersystemen wie z.B. der Interkontinentalraketen mit einer Reichweite >5.500 km). Taktische Atomraketen können durch die Möglichkeit eines präzisen Einsatzes gut auf konventionellen Gefechtsfeldern eingesetzt werden – also auch in regionalen konventionellen Konflikten.  Hier wird auch das Prinzip der Eskalation (durch taktische Atomwaffen) zur Deeskalation verwendet – immer nur so viel „taktische“ Atomwaffen einsetzen, dass der Gegner (global) nicht mit Atomaren zurückschlägt.

Eine Mini-Nuke ist eine kleine taktische Atomwaffe mit einer Sprengkraft von unter 5 KT – was ca. einer Sprengkraft von 1.000 Tonnen TNT entspricht. Stolze Besitzer sind die USA, Russland und China – wenn man auf so etwas stolz sein kann.

Strategische Waffen sind aufgrund des großen Schadenpotentials speziell für die Abschreckung gedacht (ganze Regionen werden zerstört) – beispielsweise bei einem automatisierten Atomkrieg (z.B. schön im Film der 80er Jahre „Wargames“ gezeigt, Funki ist auch immer noch froh, wenn er dort die Akustikkoppler sieht, mit denen man sich damals „über das Telefon“ in Computersysteme eingewählt hat). Ein Reichweiten-Beispiel ist dabei Moskau nach Washington und vice versa. Das Konzept der Abschreckung ist in der psychologischen Kriegsführung ein wichtiges Element.

Ein großes Risiko sind sämtliche „False-Flag“-Operationen, die ein automatisiertes Handeln zur Folge haben (wir hoffen, dass immer noch ein Mensch in der Entscheidung weiterer Maßnahmen zuständig ist – wie z.B. im Jahr 1983 während des Manövers „Able Archer“).

Detonationspunkt: Auf der Erde (Bodendetonation) – zu erkennen an einem dunklen Atompilz, in der Luft entweder niedrig (Hiroschima) bis einige km Höhe oder eine hohe Luftdetonation (niedrige und hohe Luftdetonation), über 10 km Höhe (Pilz ist kaum erkennbar), dabei ist die Radioaktivität sehr gering und nicht sehr schädlich für Mensch und Tier, aber es gibt einem HEMP – Zerstörung von elektrischen Anlagen.

Wirkung einer Atombombe: Atombomben wirken in mehreren Bereichen. Zum einen durch die thermische Strahlung (Hitze) – diese stellt evtl. die größte Zerstörung dar, die Kernstrahlung, bei der die Zellstruktur der DNA geschädigt wird, die Druckwelle, bei der die Infrastruktur und Gebäude zerstört werden und der NEMP (der Nukleare Elektromagnetische Impuls) mit der Zerstörung der elektrischen Infrastruktur (und der Funkgeräte von Funki).

Die Auswirkungen von strategischen Waffen und einem möglichen Fallout (radioaktiver Niederschlag) sind stark abhängig von der Windrichtung und dem Wetter. Bei einer strategischen Atomwaffe wird erheblich weniger Uran eingesetzt als bei einem nuklearen Unfall in einem Atomkraftwerk. Beispielsweise sind die Gebiete um Hiroshima und Nagasaki bereits seit langem wieder bewohnbar, um Tschernobyl herum ist jedoch immer noch kein menschliches Leben wünschenswert.

Im Falle eines Einsatzes einer taktischen Nuklearwaffe ist neben dem direkten Leid der betroffenen Menschen eine weltweite Panik die Folge, zusammen mit Panikverkäufen an den Finanzmärkten. Bis dahin verfolgen beide Typen von Nuklearwaffen von allen Akteuren hauptsächlich Abschreckungsziele (Androhung einer Eskalation und dadurch das Erreichen einer Deeskalation – hoffentlich funktioniert es besser als die Androhung von Sanktionen). Deutsche Militärexperten wie Carlo Masala sagten im Stern-Podcast: „Sollte Putin mit dem Rücken immer mehr an der Wand stehen, dann ist es nicht auszuschließen, dass er noch zu anderen Mittel greift“ – was auch immer andere Mittel sind.

Euer Funki

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Quelle: Bundesheer von Österreich, Schlechter 2022

Focus – „Tschernobyl – 200-mal höhere Strahlung als Atombombe von Hiroschima“, Super-GAU, 12.03.2011

ZDF Heute Nachrichten vom 02.03.2022

https://de.wikipedia.org/wiki/WarGames_%E2%80%93_Kriegsspiele

https://www.stern.de/politik/ausland/ukraine-podcast/

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