“Economic Hitman” ist ein Begriff, der von John Perkins geprägt wurde, einem ehemaligen Wirtschaftsberater, der für die US-Regierung und private Unternehmen in Ländern wie Indonesien, Panama und Saudi-Arabien arbeitete. Perkins behauptet, dass er in diesen Ländern eingesetzt wurde, um deren Regierungen und Volkswirtschaften zu manipulieren und zu kontrollieren, um den Interessen der USA und ihrer Konzerne zu dienen.
Perkins behauptet, dass die “Economic Hitmen” als Vermittler zwischen den USA und den Zielländern fungieren und verschiedene Methoden einsetzen, um die Regierungen und Führungskräfte der Länder zu beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise massive Darlehen, die an Bedingungen geknüpft sind, die oft dazu führen, dass die Länder in eine Schuldenfalle geraten und letztendlich von den USA und ihren Unternehmen abhängig werden. Diese Strategie wird oft als “Schuldenfalle-Diplomatie” bezeichnet.
Perkins behauptet auch, dass die “Economic Hitmen” manchmal auf aggressive Taktiken zurückgreifen, wie z.B. politische Unterstützung für Putsche, um Regierungen zu stürzen, die sich den Interessen der USA widersetzen. Er sagt, dass diejenigen, die sich weigern, in die Forderungen der “Economic Hitmen” einzustimmen, oft mit Sanktionen und sogar Militärinterventionen bedroht werden.
Obwohl es einige Kontroversen und Debatten darüber gibt, ob Perkins’ Behauptungen wahr sind oder nicht, gibt es Beweise dafür, dass die USA und ihre Konzerne in der Vergangenheit in einigen Ländern ähnliche Taktiken angewendet haben. Zum Beispiel hat die USA in den 1970er Jahren ein Programm namens “Project Democracy” gestartet, das darauf abzielte, Regierungen zu destabilisieren, die den US-Interessen nicht dienen. Auch die Rolle der USA bei Regimewechseln in Ländern wie Guatemala, Iran und Chile ist gut dokumentiert.
In der heutigen Welt gibt es immer noch viele Kritiker, die behaupten, dass die USA und ihre Konzerne weiterhin die Wirtschaftspolitik in anderen Ländern kontrollieren und manipulieren, um ihre eigenen Interessen zu fördern. Obwohl es schwierig ist, die Wahrheit hinter den Behauptungen von Perkins zu bestimmen, ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ländern und Konzernen oft politische und soziale Auswirkungen haben können.
Quellen und Links:
- John Perkins (2004): Confessions of an Economic Hit Man. Berrett-Koehler Publishers. https://www.amazon.com/Confessions-Economic-Hit-John-Perkins/dp/0452287081
- NPR (2006): ‘Economic Hit Man’ Tells the American Empire Story. https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=5292706
- The Guardian (2014): Confessions of an economic hitman. https://www.theguardian.com/global-development-professionals-network/2014/jul/31/confessions-economic-hitman-john-perkins
- Economic Hit Man Confesses and Calls to Action. https://www.nytimes.com/2014/11/02/books/review/economic-hit-man-confesses-and-calls-to-action.html
Perkins’ Buch hat weltweit viel Aufmerksamkeit erregt und viele Leser zum Nachdenken über die Rolle der USA in der Weltwirtschaft angeregt. Die Kontroverse um seine Behauptungen hat auch dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Frage zu schärfen, wie wirtschaftliche Macht und politische Macht in der heutigen Welt eng miteinander verknüpft sind.
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