„Kritische Bürger unter Beschuss – Wie der neue Sozialismus Dissidenten vernichten will“
Von André Schmitt (Ex-KSK, Profiler & Mediator)
Die gefährlichste Frage in einer sich wandelnden Gesellschaft ist nicht „Was geschieht?“, sondern: „Wer darf das überhaupt noch sagen?“
Denn während sich unter dem Deckmantel der Fürsorge ein neuer sozialistischer Machtapparat formt, sind es nicht Panzer oder Parolen, die ihn schützen – sondern Schweigen. Schweigen, das durch Angst erzeugt wird. Angst vor Ausgrenzung, Jobverlust, öffentlicher Vernichtung. Und diese Angst trifft nur einen bestimmten Menschentyp: den kritischen Bürger. Jenen, der sich nicht anpasst. Der fragt, wo andere nicken. Der zweifelt, wo andere glauben.
Der neue Sozialismus hat ein Problem mit solchen Menschen. Nicht, weil sie falsch liegen – sondern, weil sie frei sind. Sie sind die letzte Bastion gegen Gleichschaltung. Sie sind der Stachel im Fleisch der Machthaber, die heute in Ministerien sitzen und morgen in NGO-Stiftungen. Und genau deshalb werden sie mit aller Gewalt bekämpft – nicht physisch, sondern psychologisch, medial, digital, rechtlich.
Es beginnt stets subtil. Du stellst eine unbequeme Frage in einem öffentlichen Forum. Ein Shitstorm folgt. Nicht aus dem Volk – sondern aus orchestrierten Kanälen, die deine Aussagen verdrehen, aus dem Zusammenhang reißen, dich etikettieren. Plötzlich bist du ein „Verschwörungstheoretiker“, ein „Rechtspopulist“, ein „Delegitimierer“. Das ist kein Zufall – das ist Strategie. Denn der Sozialismus weiß: Wenn er sich behaupten will, muss er nicht die Wahrheit verteidigen. Er muss nur alle, die ihr zu nahekommen, zum Schweigen bringen.
Die Methoden sind vielfältig. Algorithmen reduzieren deine Sichtbarkeit. Banken kündigen deine Konten. Netzwerke blockieren deine Profile. Arbeitgeber distanzieren sich. Medien produzieren diffamierende Portraits. Politiker fordern Gesetze gegen „Desinformation“. Und während du noch glaubst, in einer freien Demokratie zu leben, wirst du zum digitalen Staatsfeind erklärt – einzig und allein, weil du es wagst, die Linie zu hinterfragen.
Dieser Prozess ist kein Ausrutscher – er ist Teil der neuen Struktur. Denn der Sozialismus von heute braucht keine Gulags mehr. Er nutzt Technologie, um sozialen Tod zu erzeugen. Du verlierst nicht dein Leben – du verlierst dein soziales Dasein. Du wirst nicht getötet – du wirst gelöscht.
Was früher durch Zensur und Gestapo geschah, erledigen heute Trust & Safety Teams, KI-Filter, „Faktenchecker“ mit Regierungsnähe und moralisch aufgeladene Digitalgesetze. Das Ergebnis ist dasselbe: Die Botschaft wird abgeschaltet. Der Mensch wird isoliert. Die Angst verbreitet sich – wie eine stille Seuche.
Der kritische Bürger wird nicht nur bekämpft – er wird entmenschlicht. Man spricht nicht mehr mit ihm. Man spricht über ihn. Als wäre er ein Fall für die Analyse, für den Verfassungsschutz, für das Gesundheitsamt. Man redet von Radikalisierung, Psychologisierung, Pathologisierung. Doch was wirklich krank ist, ist ein System, das keine Fragen mehr aushält. Ein System, das nicht auf Kritik reagiert – sondern auf Kritik reagiert wie ein Organismus auf einen Virus: mit Abstoßung.
Dabei ist der kritische Bürger kein Zerstörer – er ist ein Frühwarnsystem. Seine Stimme zeigt, wo Macht missbraucht wird, wo Systeme kippen, wo Narrative brüchig werden. In einer gesunden Gesellschaft wären solche Stimmen geschätzt – im neuen Sozialismus sind sie Staatsfeinde.
Denn wer Gleichheit erzwingen will, muss Individualität zerschlagen. Wer moralische Kollektive formen will, braucht die Entsorgung des Einzelnen. Und wer Macht sichern will, muss Kontrolle über Sprache, Plattform und Sichtbarkeit haben.
Doch was der neue Sozialismus nicht versteht, ist das Paradoxon: Je mehr man kritische Bürger bekämpft, desto mehr Menschen beginnen, sich selbst Fragen zu stellen. Denn Wahrheit ist wie Feuer – je mehr man sie unterdrückt, desto mehr brennt sie sich ins Bewusstsein derer, die zuvor noch geschlafen haben.
Die Geschichte hat es uns oft gezeigt: Jeder Versuch, Dissens zu vernichten, endet mit der Entlarvung des Systems. Doch bis dahin ist es ein harter Weg. Ein einsamer Weg. Und ein gefährlicher Weg – für jene, die den Mut haben, ihn zu gehen.
„Wer heute noch aufsteht, während andere schon schweigen – der steht nicht allein. Er steht für die Freiheit aller.“
Bleib wachsam.
Bleib laut.
Denn das Schweigen der Kritiker ist der Tod der Wahrheit.