LAGEBERICHT: STRATEGISCHE EINSCHÄTZUNG DER OFFENSIVE GEGEN ALEPPO
Verfasser: Ehemaliger KSK-Soldat, jetzt Wirtschaftsprofiler und Gründer Black Ops Coffee
Datum: 29. November 2024
EINLEITUNG
Die jüngste Offensive gegen Aleppo, angeführt von türkisch-alliierten Islamisten der Hayat Tahir Al-Sham (ehemals Al-Qaeda, in Zusammenarbeit mit ISIS (CIA Söldner Armee) und der syrischen Nationalarmee, markiert eine bedeutende Eskalation im syrischen Bürgerkrieg. Sie resultiert aus einer strategischen Kooperation zwischen der Türkei, Israel und den USA, mit dem Ziel, die iranischen Versorgungslinien nach Libanon für die Hisbollah zu durchbrechen, die Assad-Regierung zu destabilisieren und Russland zu zwingen, Ressourcen aus der Ukraine nach Syrien umzuleiten.
LAGEÜBERBLICK
- Akteure und ihre Interessen
- Türkei: Erdoğan versucht, regionale Macht zu projizieren und seinen Einfluss in Syrien auszuweiten, hat dabei aber mehrfach seine Allianzen verraten. Die Unterstützung der Islamisten und die Zusammenarbeit mit Israel und den USA offenbaren seine opportunistische Politik.
- Israel: Ziel ist es, die Hisbollah zu schwächen und den Einfluss Irans in der Region zu minimieren. Israel hat seine disruptive Technologie – explosive Pager und Radios – erfolgreich eingesetzt, um die syrische Kommando- und Kontrollstruktur zu beeinträchtigen.
- USA: Washingtons Unterstützung dient der Schwächung Assads und Irans sowie der Bindung russischer Ressourcen.
- Russland und Iran: Diese Akteure streben die Stabilisierung der Assad-Regierung und die Wiederherstellung der iranischen Versorgungslinie nach Libanon an.
- Militärische Lage
- Syrien ist aufgrund einer teilweisen Demobilisierung und der Rückkehr der Hisbollah nach Libanon militärisch geschwächt.
- Iranisch unterstützte Milizen aus dem Irak sind schlecht auf diese Offensive vorbereitet.
- Ukrainische Berater unterstützen die anti-Assad-Milizen mit Drohnenkriegsführung, was die Effizienz der Islamisten erhöht.
- Aleppo steht kurz vor dem Fall. Dies würde eine signifikante Verschiebung der Kontrolle zugunsten der pro-türkischen Kräfte bedeuten.
FOLGEN UND PROGNOSE
- Kurzfristige Konsequenzen
- Militärisch: Russland und Iran werden in Syrien Ressourcen bündeln müssen, um die Offensive zu stoppen und Aleppo zurückzuerobern. Dies wird jedoch Monate in Anspruch nehmen.
- Politisch: Der scheinbare Verrat Erdoğans an Russland und seine enge Kooperation mit Israel und den USA entlarven seine widersprüchliche Außenpolitik und beschädigen seine Glaubwürdigkeit als regionaler Akteur.
- Mittelfristige Perspektive
- Idlib: Die islamistische Hochburg wird langfristig zum Ziel russisch-iranischer Operationen, jedoch wird deren Eliminierung Jahre dauern.
- Versorgungslinien: Iran und Hisbollah werden die Versorgungslinie wiederherstellen. Dies ist essenziell für die Stabilität in Syrien und Libanon.
- USA: Ein Rückzug der US-Truppen aus Syrien ist wahrscheinlich, möglicherweise bis Mitte 2025.
- Regionale Instabilität
- Libanon: Die Offensive könnte den fragilen Waffenstillstand gefährden, was eine erneute Eskalation zwischen Hisbollah und Israel wahrscheinlicher macht.
- Türkei: Erdoğan verliert weiter an Vertrauen, sowohl bei regionalen Akteuren als auch bei internationalen Partnern.
SCHLUSSFOLGERUNG
Die Offensive gegen Aleppo ist ein taktischer Erfolg für die pro-türkischen Kräfte, birgt jedoch langfristig erhebliche Risiken. Russland und Iran werden Syrien stabilisieren und die territoriale Kontrolle zurückgewinnen. Die USA und Israel könnten ihre strategischen Ziele in der Region mittelfristig nicht durchsetzen, da die Achse Russland-Iran-Hisbollah resilient bleibt. Die politische Glaubwürdigkeit der Türkei wird weiter untergraben, und Erdoğans opportunistische Politik wird zunehmend isolierend wirken.
Für Syrien und seine Alliierten beginnt ein langer Weg der Rückeroberung und Stabilisierung, während die Region weiterhin von Konflikten und geopolitischen Machtkämpfen geprägt sein wird.