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Migration als geopolitisches Druckmittel – Die stille Waffe gegen den Westen

Von André Schmitt (Ex-KSK, Profiler und Mediator)

Es braucht keine Panzer mehr, um ein Land zu destabilisieren. Kein Schuss muss fallen. Keine Frontlinie muss überschritten werden. In der modernen Kriegsführung genügt es, ein System so lange zu überlasten, bis es sich selbst zerlegt. Und eines der wirkungsvollsten Werkzeuge dafür ist die gesteuerte Migration. Nicht aus humanitärer Not – sondern als strategisches Druckmittel. Langsam, stetig, unterschätzt. Und mit zerstörerischer Wirkung.

Europa, allen voran Deutschland, öffnet seit Jahren seine Tore. Der moralische Anspruch war klar: Helfen, schützen, integrieren. Doch längst ist aus Mitgefühl eine Verwundbarkeit geworden. Die Realität zeigt: Migration ist nicht mehr nur ein Ergebnis von Krieg, Armut oder Perspektivlosigkeit – sie wird gezielt eingesetzt. Als Hebel. Als Waffe. Und die, die sie einsetzen, wissen genau, was sie tun.

Ein Blick nach Nordafrika, in den Nahen Osten, in Regionen unter russischem, chinesischem oder türkischem Einfluss genügt. Regime, Milizen, korrupte Machthaber – sie alle haben erkannt, dass sich unliebsame Bevölkerungsteile, Gefangene oder Gewalttäter nicht bekämpfen müssen, wenn man sie einfach losschickt. Aus den Augen, aus dem System. Und rein in ein anderes. So wurden Gefängnisse „geleert“, wie es libysche und syrische Quellen berichten. Nicht, weil plötzlich Gnade herrscht – sondern weil der Westen zur Müllhalde instabiler Regionen geworden ist.

Dabei geht es nicht um Flüchtlinge im klassischen Sinn. Es geht um gezielte Kanalisierung. Schleusernetzwerke sind keine unabhängigen Player – sie agieren oft mit dem stillen Wohlwollen oder sogar der Unterstützung staatlicher Akteure. Die Route wird zur Waffe. Und der Strom zur Welle, die Gesellschaften überfordert, Verwaltungsapparate blockiert, innere Sicherheit gefährdet und soziale Systeme kollabieren lässt.

Noch gefährlicher: Die Waffen reisen mit. Nicht immer sichtbar. Aber vorbereitet. In einem Strom, in dem sich echte Schutzsuchende, Kriegsflüchtlinge, Glückssucher, religiöse Extremisten und kriminelle Elemente vermischen, verschwimmen auch die Maßstäbe. Wer differenzieren will, wird als kaltherzig bezeichnet. Wer warnt, als fremdenfeindlich. Doch wer wegsieht, begeht einen Fehler – denn Spaltung ist das Ziel.

Ein gespaltenes Land verteidigt sich nicht mehr. Es diskutiert. Es streitet. Es relativiert. Währenddessen werden Waffen über Nebenzugänge eingeschleust. Subkulturen etablieren Parallelstrukturen. Und der innere Frieden wird zu einem brüchigen Zustand. Der Kipppunkt ist keine Explosion. Es ist ein langsames Austreten der Ordnung – bis sie nicht mehr greift.

Die BRICS-Staaten, allen voran Russland, China und Iran, haben längst verstanden, wie man den Westen destabilisiert, ohne eine Rakete zu zünden. Man bringt ihn dazu, sich selbst zu überfordern. Menschlichkeit wird zur Schwäche. Offenheit zur Achillesferse. Kritik zur Spaltung. Und Zeit zur Waffe – denn der Angreifer muss nichts tun, außer warten. Der Westen zermürbt sich selbst.

Die Gesellschaft wird zur Zielscheibe, ohne es zu merken. Sicherheitsbehörden schlagen Alarm – doch ihre Stimmen verhallen im Getöse moralischer Empörung. Bürger fühlen sich fremd im eigenen Land, aber wagen es nicht, es zu sagen. Politik duckt sich weg, Medien relativieren. Das perfekte Szenario für einen Gegner, der nicht gesehen werden will. Denn das Trojanische Pferd ist nicht mehr aus Holz. Es ist menschlich. Es ist beweglich. Und es steht längst im Hof.

Es ist nicht unmenschlich, Realität zu benennen. Es ist unmenschlich, Risiken zu ignorieren, die am Ende auch jene treffen, denen man helfen wollte. Denn wenn das System kippt, fällt es auf alle – Migranten wie Einheimische, Helfer wie Kritiker. Die stärkste Waffe des Feindes ist nicht der Angriff. Es ist die Gewissheit, dass wir uns nicht mehr trauen, Verteidigung überhaupt zu denken.

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