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Syrien brennt – und der Westen schaut weg: Wie die EU die Täter hofiert und Minderheiten geopfert werden

Während in Syrien Alawiten und Christen systematisch abgeschlachtet werden, setzen europäische Politiker auf Kooperation mit den neuen Machthabern – jenen Terrormilizen, die das Land mit Gewalt übernommen haben. Was als pragmatische Realpolitik verkauft wird, ist in Wahrheit eine moralische Bankrotterklärung.

Massenmord an Minderheiten – und die Welt schweigt

Seit dem Sturz von Präsident Baschar al-Assad im Dezember 2024 haben islamistische Kräfte die Kontrolle in Syrien übernommen. Besonders die Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hat sich als neuer Machtfaktor etabliert – eine Gruppierung, die früher offen mit al-Qaida sympathisierte. Trotz ihrer Beteuerungen, sich „gemäßigt“ zu geben, häufen sich Berichte über Vergeltungsmassaker an Alawiten und Christen.

In den vergangenen Tagen sollen über 1.000 Menschen getötet worden sein – die meisten davon Zivilisten aus der alawitischen Minderheit. Dorfgemeinschaften werden ausradiert, religiöse Führer exekutiert und ganze Familien dem Erdboden gleichgemacht. Die wenigen Überlebenden fliehen verzweifelt in Richtung russischer Militärbasen oder verstecken sich im Niemandsland.

Pragmatische Diplomatie oder Verrat an Menschenrechten?

Während in Syrien das Chaos wütet, empfangen europäische Spitzenpolitiker die neuen Machthaber mit offenen Armen. Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron signalisierten ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit HTS – „unter bestimmten Bedingungen“.

Dabei sind genau diese Bedingungen das Problem: Die EU fordert den Schutz von Minderheiten – während zeitgleich Alawiten und Christen abgeschlachtet werden. Doch statt Konsequenzen zu ziehen, werden die neuen Herren in Damaskus als „Faktum“ akzeptiert. Man duckt sich weg, um eigene Interessen nicht zu gefährden.

Die Heuchelei könnte kaum offensichtlicher sein: Dieselben Politiker, die sonst lautstark für Menschenrechte eintreten, unterstützen nun eine Gruppierung, die Völkermord betreibt. Die EU hofiert jene Milizen, die das Land unter Gewalt und Terror übernommen haben – weil es geopolitisch opportun erscheint.

Moralischer Verfall: Wo endet Pragmatismus, wo beginnt Mitschuld?

Es ist eine erschreckende Entwicklung: Der Westen ergreift Partei für die Sieger, egal wie blutig ihre Hände sind. Man argumentiert mit Stabilität und dem Wunsch nach einer „geordneten Zukunft“ für Syrien. Doch zu welchem Preis?

Europäische Politiker haben stets betont, dass Demokratie, Menschenrechte und der Schutz von Minderheiten unantastbare Werte seien. Doch in der Praxis scheint das nur zu gelten, solange es keine geopolitischen Komplikationen gibt. Sobald wirtschaftliche oder strategische Interessen ins Spiel kommen, wird Moral zur Verhandlungsmasse.

Während in Brüssel also die Weichen für die „Normalisierung“ Syriens gestellt werden, sterben in Aleppo, Homs und Latakia unschuldige Menschen. Europa zieht sich die weiße Weste an – doch die Blutspuren bleiben sichtbar.

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