Trumps Haltung zu Ukraine: Ein verpasster Deal oder politische Realität?
Trump kritisiert die Ukraine – Eine verpasste Chance?
Donald Trump hat sich erneut zur Ukraine-Krise geäußert und dabei betont, dass das Land den Krieg mit Russland hätte vermeiden können. Seine Aussage, dass die Ukraine “hätte einen Deal machen sollen”, sorgt international für Diskussionen. Die Bemerkung fiel, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Unmut darüber äußerte, dass sein Land nicht zu Friedensgesprächen in Saudi-Arabien eingeladen wurde.
Trump zeigte sich enttäuscht von der Reaktion der Ukraine und stellte die These auf, dass der Krieg durch eine frühere Einigung mit Russland hätte verhindert werden können.
„Das hätte sehr einfach gelöst werden können. Ihr hättet es niemals anfangen sollen. Ihr hättet einen Deal machen können.“
US-Russland-Gespräche: Ukraine außen vor
Währenddessen fanden in Riad die ersten hochrangigen Gespräche zwischen den USA und Russland seit Beginn der Invasion statt. Der russische Außenminister Sergei Lawrow traf den US-Außenminister Marco Rubio, um die Möglichkeit eines Friedensabkommens auszuloten.
Trump erklärte, dass er durch die Gespräche “viel zuversichtlicher” sei, da Russland “etwas tun wolle, um die barbarische Gewalt zu stoppen”. Er betonte zudem, dass er über die Macht verfüge, diesen Krieg zu beenden.
Die Verhandlungen in Saudi-Arabien laufen parallel zu Diskussionen in Europa, wo die NATO-Mitgliedstaaten zunehmend frustriert sind, da Trumps diplomatische Alleingänge die traditionelle Unterstützung für die Ukraine infrage stellen.
Uneinigkeit unter den NATO-Staaten
Nach einem Treffen in Paris äußerten sich mehrere europäische Regierungschefs uneinig über den nächsten Schritt:
- Frankreich und das Vereinigte Königreich erwägen weiterhin militärische Unterstützung.
- Deutschland hält den Vorschlag für „verfrüht“.
- Polen und Italien äußern starke Bedenken gegen eine Eskalation des Konflikts.
Der britische Premierminister Sir Keir Starmer betonte, dass jeder Friedensvertrag eine Sicherheitsgarantie der USA erfordern würde, um Russland von zukünftigen Angriffen abzuhalten.
Russlands Position: Keine NATO-Truppen in der Ukraine
Lawrow bekräftigte, dass Russland keinerlei NATO-Friedenstruppen in der Ukraine akzeptieren werde. “Jede militärische Präsenz unter einer anderen Flagge würde nichts ändern – das ist inakzeptabel”, so der russische Außenminister.
Trotz der diplomatischen Fortschritte bleibt unklar, wie weit Russland tatsächlich zu einem Kompromiss bereit ist. Rubio erklärte, dass “alle Seiten Zugeständnisse machen müssen”, ließ jedoch offen, welche genau.
Zelenskyjs Reaktion: „Keiner entscheidet über die Ukraine ohne uns“
Der ukrainische Präsident zeigte sich sichtbar enttäuscht über die diplomatischen Entwicklungen und äußerte seinen Unmut darüber, dass Friedensgespräche ohne seine Regierung geführt werden:
„Man kann keine Entscheidungen über die Ukraine treffen, ohne die Ukraine miteinzubeziehen.“
Zelenskyjs Sorgen sind nicht unbegründet: Ohne US-Unterstützung wäre die Ukraine kaum in der Lage, der russischen Offensive standzuhalten. Doch mit Trumps wachsenden diplomatischen Ambitionen rückt eine politische Lösung in greifbare Nähe – auch wenn diese nicht zwangsläufig im Interesse der Ukraine sein könnte.
Fazit: Ein drohender Kurswechsel in der US-Ukraine-Politik?
Die aktuellen Entwicklungen zeigen einen deutlichen Wandel in der US-Außenpolitik unter Trump. Während Europa weiterhin auf eine entschlossene Unterstützung der Ukraine setzt, verfolgt Trump einen pragmatischen Ansatz, der auf Verhandlungen mit Russland setzt.
Ob dies zu einem dauerhaften Frieden oder zu weiteren geopolitischen Spannungen führt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Ukraine zunehmend unter Druck gerät, sich auf eine neue Realität einzustellen – eine, in der die USA nicht mehr bedingungslos an ihrer Seite stehen.