Verbände

Der Begriff Verband steht für eine Vielzahl sehr unterschiedlicher, äußerlich anwendbarer Behandlungstechniken. Im wörtlichen Sinne versteht man darunter das Befestigen von Wundauflagen am Körper. Inzwischen hat sich der Bedeutungsumfang erheblich erweitert.

Wann erste Verbände angelegt wurden, wird sich wahrscheinlich nicht ermitteln lassen. Wie man bei Naturvölkern auch heute noch sieht, kann vermutet werden, dass schon in Urzeiten Wunden mit natürlichen Materialien abgedeckt oder ruhiggestellt wurden, um die Heilung zu unterstützen.

Lange Zeit bestanden Wundverbände vor allem aus Textilien. Bereits in der Antike bestand zum Teil ein hohes Niveau in der Verbandtechnik, auch im Hinblick auf hygienische Vorgehensweise. Über die Verbandtechniken ist allerdings im Detail wenig bekannt.

Mit den zunehmenden Erkenntnissen der Hygiene waren dann (wieder) lange Zeit Baumwolle und Leinen die vorherrschenden Verbandmaterialien, da sie sich sterilisieren ließen. Es dominierte die sogenannte trockene Wundbehandlung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts traten verstärkt neue Materialien für Verbände hinzu. Hervorzuheben ist hier die Entwicklung dauerelastischer Gewebe und hautverträglicher Klebstoffe.

Erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als mit vertieften Kenntnissen der Heilungsprozesse aber auch durch Entwicklung neuer Materialien, vor allem von Alginaten und atmungsaktiven Folien, eine angemessene feuchte Wundbehandlung möglich wurde, trat eine grundsätzliche Neuorientierung ein.

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