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Die Zehn Grundsätze der Kriegspropaganda von Lord Arthur Ponsonby

In Zeiten des Krieges und der Konflikte spielen Propaganda und Desinformation eine tragende Rolle. Die Manipulation der öffentlichen Meinung kann entscheidend sein, um Unterstützung für einen Krieg zu gewinnen oder die Feindbilder zu festigen. Lord Arthur Ponsonby, ein britischer Politiker und Autor des 20. Jahrhunderts, hat in seinem Buch “Falsehood in Wartime” zehn Grundsätze der Kriegspropaganda identifiziert, die auch heute noch erstaunlich relevant sind. Lassen Sie uns diese Grundsätze genauer betrachten:

1. Wir wollen den Krieg nicht.

Dieser erste Grundsatz ist ein häufiger Ausgangspunkt in der Kriegspropaganda. Die Idee ist, den Eindruck zu erwecken, dass der Krieg eine unvermeidliche Reaktion auf die Aggression des Gegners ist. Dadurch sollen die eigenen Handlungen als gerechtfertigt und defensiv dargestellt werden.

2. Das andere Lager trägt die Verantwortung.

In der Kriegspropaganda versucht man oft, die Schuld für den Konflikt der anderen Seite zuzuschieben. Man betont, wie aggressiv und provokativ der Gegner ist, um das eigene Vorgehen zu rechtfertigen.

3. Deren Führer sind Teufel.

Die Dämonisierung der Führungspersonen des Feindes ist ein weiterer verbreiteter Propagandatrick. Durch die Darstellung der Gegner als böse und grausam wird versucht, die eigene Seite als moralisch überlegen darzustellen.

4. Wir kämpfen für eine Gute Sache.

Die eigene Sache wird oft als gerecht, moralisch und heilig dargestellt. Dies soll die eigene Bevölkerung mobilisieren und überzeugen, dass der Krieg notwendig ist, um das Gute zu verteidigen.

5. Das andere Lager kämpft mit unerlaubten Waffen.

Die Anschuldigung, dass der Gegner unerlaubte oder grausame Waffen einsetzt, dient dazu, Empörung und Abscheu gegenüber der Gegenseite zu schüren. Gleichzeitig soll die eigene Seite als ethisch und rechtmäßig dargestellt werden.

6. Das andere Lager begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich.

In der Kriegspropaganda wird oft versucht, die eigenen Vergehen herunterzuspielen, indem man betont, dass sie unbeabsichtigt oder bedauerliche Zwischenfälle sind, während man die Grausamkeiten der Gegenseite als absichtlich und brutal darstellt.

7. Unsere Verluste sind gering, die der anderen enorm.

Die Darstellung der eigenen Verluste als gering im Vergleich zu den enormen Verlusten der Gegenseite soll die Entschlossenheit und Überlegenheit der eigenen Seite unterstreichen.

8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache.

Die Unterstützung von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen wird oft genutzt, um die eigene Sache als kulturell und intellektuell überlegen darzustellen. Dies soll die moralische Autorität der eigenen Seite stärken.

9. Unsere Mission ist heilig, weil sie die Demokratie schützt.

Die Verknüpfung des Krieges mit höheren Idealen wie Freiheit, Demokratie oder Glaubensfreiheit soll den Krieg rechtfertigen und als notwendig für die Verteidigung dieser Werte darstellen.

10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.

Kritik an der offiziellen Propaganda wird oft als Verrat oder unpatriotisch dargestellt, um Kritiker zum Schweigen zu bringen und die Einheit und Unterstützung für den Krieg aufrechtzuerhalten.

Diese zehn Grundsätze der Kriegspropaganda von Lord Arthur Ponsonby dienen als wichtige Erinnerung daran, wie leicht die öffentliche Meinung manipuliert werden kann. In Zeiten des Konflikts ist es von entscheidender Bedeutung, kritisch zu denken, Informationen zu überprüfen und sich nicht von Propaganda täuschen zu lassen. Nur so können wir eine bessere Zukunft schaffen, die auf Wahrheit und Frieden basiert.

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