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Führung im Team Part II

Richtig führen will gelernt sein. Der Führungsstil “situatives Führen” berücksichtigt in zwei Richtungen den jeweiligen Entwicklungsstand des Teammitgliedes: Die fachliche Kompetenz sowie die persönliche Leistungsbereitschaft. Die Kompetenz (das Können) ergibt sich aus den Kenntnissen und Fertigkeiten, die jemand durch Ausbildung, Übung und Erfahrung erworben hat. Kompetenz kann entwickelt werden. Sie ist nicht angeboren, sondern erlernt. Die Bereitschaft (das Wollen) ist eine Kombination aus Selbstvertrauen und Motivation. Diese setzt sich zusammen aus dem Interesse, das das Teammitglied an einer Aufgabe hat, und der Begeisterung, mit der er an die Aufgabe sowie Zusammenarbeit herangeht.

Die verschiedenen Reifegrade

1. Geringer Reifegrad

Das Teammitglied ist hinsichtlich der anstehenden Aufgabe nicht fähig und er ist wenig motiviert.

– Lenken durch die Führungskraft: durch genaue Anweisungen richtig führen.

2. Mäßiger Reifegrad

Das Teammitglied ist hinsichtlich der anstehenden Aufgabe nicht fähig, aber motiviert und gewillt.

– Anleitung durch die Führungskraft: erkläre die Entscheidungen.

3. Mäßiger bis hoher Reifegrad

Das Teammitglied ist hinsichtlich der anstehenden Aufgabe fähig, aber wenig motiviert.

– Beteiligung und Unterstützung durch die Führungskraft: gib Selbstvertrauen durch Erfolgserfahrungen, ermögliche Entscheidungsbeteiligung.

4. Hoher Reifegrad

Das Teammitglied ist hinsichtlich der anstehenden Aufgabe fähig sowie motiviert und engagiert.

– Delegieren durch die Führungskraft: Ziele verabreden und Verantwortung übertragen.

Delegieren

Die Deligation von Aufgaben und Verantwortung ist ein Schlüsselelement bei der Teamentwicklung. Es setzt Vertrauen und eine klare Kommunikation voraus. Die Zielsetzung muss eindeutig aufgezeigt werden und abschließend braucht es eine sachliche Kontrolle und einer Rückmeldung an das Teammitglied. Richtig führen kann nur derjenige, der seiner Mannschaft vertraut und auch mal etwas delegiert.

Folgende Schritte gilt es bei der Delegation zu beachten:

1. 7 W-Fragen = wer macht was bis wann mit wem, wozu, wie und wo

2. Delegationsgespräch führen

3. Auftrag erklären

4. Raum für Rückfragen

5. Kontrolle ankündigen und durchführen

6. Mögliche Anreize/Beschränkung klären

7. Keine Rückdelegation zulassen

8. Sich ansonsten raushalten und Abmachungen einhalten

Kontrolle

Kontrolle soll im besten Fall als stetige Möglichkeit zur Verbesserung gesehen werden – vom Teammitglied gleichermaßen wie von der Führungskraft.Vier grundsätzliche Kontrollformen werden unterschieden:

– Begleitende Kontrolle

– Stichprobe

– Ergebnisskontrolle

– Selbstkontrolle

Als Führungskraft könne wir maßgeblich dazu beitragen, dass das Kontrollieren dem Teammitglied keine Angst macht.

Hinweise für die Konsequenzen bei Kontrollen:

– Sinn von Kontrollen vermitteln

– Keine unsinnigen Kontrollen

– Keine Willkür bei Kontrollen

– Kontrollgerechtigkeit (gleiche Kontrollformen nutzen)

– Nach Kontrolle Rückmeldung

Beachte, dass eine wirksame Verbesserungskultur nur entstehen kann, wenn nicht die Fehlersuche allein, sondern eine langfristige funktionierende Selbststeuerung des ausführenden Teammitgliedes im Vordergrund steht. Richtig führen bedeutet auch zu vertrauen.

Widersprüche im Führungsalltag

“Die Wahrheit trifft sich immer in der Mitte” sagt ein Sprichwort. In der Praxis sind Führungskräfte einem ständigen Spannungsfeld aus unterschiedlichen Ansprüchen ausgeliefert. Diesen Zustand muss sie aushalten und dennoch entschieden handeln können. Richtig führen in dem Entscheidungen mit Herz und Verstand getroffen werden.

Verschiedene zwiegespaltene Faktoren können auftreten:

Aufgabenorientierung – Mitarbeiterorientierung

Distanz – Nähe

Gleichbehandlung – Einzelfalllösung

Konkurrenz – Kooperation

Zielorientierung – Prozessorientierung

Fremdbestimmung – Selbstbestimmung Aktivierung – Zurückhaltung

Nachwort

Wenn dieser Artikel das Interesse geweckt hat, empfehlen wir an dieser Stelle auch den ersten Teil von “Führung im Team”.

Richtig führen 
Bild von Pixabay

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