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Blackout Tag 4

Blackout Fiktion Tag 4 – anhaltende Krise

Unser Herr Bock und seine Lebensgefährtin werden nach einer unruhigen Nacht wach. Hunger, Sorgen und das Schluchzen der Nachbarin aus dem Wohnzimmer weckten die beiden immer wieder. An einen ruhigen Schlaf war nicht zu denken. Sorgen, Nöte und die weinende Nachbarin haben die Nacht überschattet. Wann wird sich wieder alles normalisieren? Herr Bock ist verzweifelt. Die Krise hält schon zu lange an. Die drei, vier Tage kommen den beiden vor wie eine gefühlte Ewigkeit.

Der Überfall

Noch ist es dunkel und sie hören die beiden wildes Geschrei und Krach. Sie stürzen auf den Balkon und schauen nach unten. Eine Gruppe junger Männer steht lautstark grölend vor einer Wohnung im Erdgeschoss. Merkwürdigerweise schwebt ein Geruch von Essen über der Szenerie und lässt unserem Paar den Magen knurren. Was Sie sich aus dem Anblick zusammenreimen können ist, dass offenbar ein Nachbar der besser vorbereitet war versucht hat im Morgengrauen auf dem Grill auf dem Balkon eine Mahlzeit aufzuwärmen. Leider hat er damit offenbar die Männergruppe auf sich aufmerksam gemacht, die nun versuchen ihm dieses Essen abzunehmen. Die Worte werden lauter und heftiger und plötzlich fliegt ein erster Stein durch die Glastür des Balkons. Die Männer klettern über die Balkonbrüstung  und dringen in die Wohnung ein. Man hört lautes Rumpeln, Das Weinen und schrille Schreien einer Frau und die dumpfen Schmerzensschreie des Mannes. Wenige Augenblicke, die den unfreiwilligen Zuhörern wie eine Ewigkeit vorkommen, ist der Spuk vorbei. Aus der Wohnung dringt nur noch ein leises Wimmern nach oben. Die Männer verlassen die Wohnung wieder über den Balkon und schleppen dabei Arme voller Lebensmittel mit sich. Hilflos schauen sich die beiden an. Was soll man tun? Die Polizei rufen ist  in der Krise nicht möglich und sich mit den Männern anzulegen kommt nicht in Frage.

Der unvorsichtige Prepper

Frau Müller will zumindest nach unten in die Wohnung und schauen, ob sie medizinisch helfen kann. Die Frau in der Wohnung will zuerst nicht die Tür öffnen, als sie aber sieht und hört, dass Frau Müller als Frau und alleine vor der Tür steht öffnet sie zögerlich. Beim Betreten der Wohnung traut Frau Mueller Ihren Augen kaum, in der Wohnung stehen große Wasserbehälter, wandhohe Regale mit Lebensmitteln und Batterien. Wahrscheinlich hätten die Bewohner dieser Wohnung noch wochenlang bei bescheidenem Komfort in der Krise ausharren können. Nur ein Moment der Unachtsamkeit hat dazu geführt, dass diese Sicherheit verspielt wurde. Der Mann wurde bei dem Überfall übel zugerichtet und alle wissen, dass die Männer sehr bald zurückkommen werden um auch den Rest zu holen. Frau Müller bittet die beiden Nachbarn inständig die Wohnung zu räumen  und so viel wie möglich von den Vorräten nach oben zu bringen, um sich gemeinsam zu verstecken. Diesen Vorschlag lehnt der Mann ärgerlich ab und fordert Frau Müller auf die Wohnung zu verlassen. Er hätte eine Armbrust und würde sich auf die Rückkehr der Plünderer vorbereiten. Frau Müller bleibt nichts weiter übrig, als dem Mann die Platzwunde mit einigen Pflastern aus dem Vorrat des Mannes zu schließen. Als Dank erhält sie ein Paket Wasserflaschen und ein paar Konservendosen.

Das Krankenhaus ohne Strom

Unverrichteter Dinge kehrt Frau Müller zurück in die gemeinsame Wohnung. Dort angelangt bricht sie am Küchentisch in Tränen aus. Ihr ganzes Berufsleben lang hat sie Menschen geholfen und doch steht sie nun hilflos da. Sie sagt Herrn Bock, dass sie heute nicht im Krankenhaus zur Arbeit erscheinen wird. Sie ist völlig übermüdet und vor Ort kann sie nichts mehr ausrichten. Es wurde kein Treibstoff für die Notstromaggregate geliefert, dass die dafür verplanten Reserven bei einer Übung der Bundeswehr verbraucht und noch nicht wieder ersetzt wurden. Zwar haben die Techniker des Krankenhauses schier unmögliches vollbracht und den Betrieb der Aggregate einige Stunden strecken können, indem sie aus den Tanks der Autos der Patienten auf den Parkplätzen alles an Treibstoff abgesaugt haben, aber dennoch sind die Aggregate inzwischen alle ausgefallen. Das Krankenhaus ist nun ebenfalls ohne Strom. Ärzte operieren im Schein von Taschenlampen und Kerzen, weil die wichtigsten Medikamente fehlen,  zum Teil ohne Narkose. Schmerzpatienten können nicht mehr versorgt werden, sodass das ganze Gebäude von Schreien und Flehen erfüllt ist. Immer mehr Personal erscheint nicht zum Dienst und es häufen sich Fälle von gewaltsamen Übergriffen verzweifelter Menschen. Frau Müller erinnert sich an Erzählungen von Kollegen die in der dritten Welt unter ähnlichen Bedingungen gearbeitet haben und nun erlebt sie diesen Albtraum mitten in Deutschland. Sie will nur noch bei ihrem Lebensgefährten bleiben und diese Krise aussitzen. Und so verliert das Krankenhaus an diesem Tag wieder einen seiner Engel in Weiß.

Die Resignation setzt ein

Herr Bock versucht sie zu trösten, doch hat er keine Worte und den Glauben fast selbst verloren. Dabei muss er an sich halten, nicht wie ein hungriges Tier nur an den Inhalt der mitgebrachten Konservendosen zu denken, den sie bald darauf kalt hinunterschlingen. Am Nachmittag holt Herr Bock ein paar Kleidungsstücke aus der Wohnung seiner Nachbarin. Er fühlt sich unwohl, denn obwohl der verstorbene Nachbar mit einer Decke verhüllt auf dem Sofa liegt ist das Gefühl mit einer Leiche im Raum zu sein angsteinflößend. Schon eine Stunde nach dem Verzehr der kalten Mahlzeit bereut es Herr Bock nicht erst mit einer kleinen Menge begonnen zu haben. Der Magen hat die plötzliche Füllung mit dem ungewohnten Essen nicht vertragen und schmerzt. Seiner Frau und der Nachbarin geht es ähnlich. Schon kurze Zeit später müssen sie sich bei der Benutzung des Toiletteneimers abwechseln. Längst hat Herr Bock es aufgegeben den Inhalt die Treppen hinunter zu tragen. Wie viele seiner Nachbarn auch gießt er die Fäkalien aus dem Fenster. Der Anblick und Geruch rund um das Mehrfamilienhaus ist unbeschreiblich. Den Tag verbringen die drei wortlos und erschöpft in der Wohnung. Keiner hat Kraft etwas zu planen oder zu unternehmen. Jeder hängt seinen Gedanken nach und zwischen Herrn Bock und seiner Lebensgefährtin schwebt ein unausgesprochener Vorwurf in der Luft. Immer wieder einmal hatten sie nach Medienberichten zum Thema Blackout besprochen, dass sie ein paar Sachen für den Fall einer Krise im Hause haben sollten. Gemacht hat es leider keiner von beiden. Die Stunden vergehen und als es dunkel wird versuchen sie schlafen zu gehen ohne sich, wie sonst üblich, zu sagen, dass sie sich lieben…

Weiterführende hilfreiche Links:
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