Venezuela & Brasilien, eine Reise voller tücken.
Im Jahr 2013 brach das Team von Black Ops Coffee, bestehend aus aktiven und ehemaligen Kommandosoldaten sowie einem ehemaliger Fallschirmjäger aus Zweibrücken, zu einer gefährlichen und abenteuerlichen Reise nach Venezuela auf. Unser Ziel war es, die angrenzenden Gebiete in Brasilien zu besuchen, wo Teile unseres Kaffees herkommen. Die Reise war nicht nur gefährlich, sondern auch unglaublich aufregend und unvergesslich.
Da unsere Ankunft im Dschungel von jedem bemerkt werden könnte, hatten wir im Vorfeld Absprachen mit der Armee und den Rebellen getroffen, um uns einigermaßen sicher zu fühlen. Für irgendetwas müssen die dienstlichen Kontakte zu Wirtschaft und Diensten ja gut sein. Es waren acht große weiße Männer in Outdoorkleidung im Dschungel zwischen Geheimdiensten, Drogenkartellen und Söldnern unterwegs – das könnte schnell zu ungewollten Verwerfungen führen. Doch mit den richtigen Vorbereitungen und Absprachen verlief unsere Ankunft reibungslos.
Unser erster Halt war die Besteigung der Tafelberge, eine unglaubliche Herausforderung, die uns alles abverlangte. Doch die atemberaubende Aussicht von oben und das Gefühl, es geschafft zu haben, waren es absolut wert. Anschließend besuchten wir den höchsten Wasserfall der Welt, ein weiteres Highlight unserer Reise.
Unsere eigentliche Mission jedoch war der Besuch der Kaffeeplantagen, der Quelle unserer Rohstoffe für unseren Röstmeister daheim. Wir begannen die Kaffee-Reise in der Region um Mérida und Táchira. Diese Gebiete befinden sich in den Anden und bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Arabica-Kaffee. Die hohe Lage und das kühle Klima sorgen für langsame Reifung und eine hohe Qualität des Kaffees. Die Plantagen sind oft klein und von Familienbetrieben geführt, was dazu beiträgt, dass der Kaffee in Venezuela einen besonderen Charakter hat.
Als wir die Kaffeeplantagen in Venezuela besuchten, trafen wir auf leidenschaftliche Landwirte, die stolz auf ihre Arbeit sind. Sie erzählten uns, wie sie den Kaffee anbauen, ernten und verarbeiten. Ich lernte, dass der Kaffee in Venezuela oft von Hand gepflückt und sortiert wird, um eine hohe Qualität zu gewährleisten.
Nach meiner Zeit in Venezuela flog ich nach Brasilien während der Rest vom Team Cocktails im Hotelpool schlürfte (Auszeit muss sein), einem der größten Kaffeeanbauländer der Welt. Hier besuchte ich die Kaffeeplantagen in den Regionen Minas Gerais und São Paulo. Die meisten Kaffeeplantagen in Brasilien sind groß und industriell und verwenden modernste Technologien zur Ernte und Verarbeitung.
Obwohl die Produktionsmethoden in Brasilien anders sind als in Venezuela, habe ich auch hier die Leidenschaft der Landwirte für ihren Kaffee gespürt. Viele von ihnen haben jahrelange Erfahrung im Anbau von Kaffee und sind stolz darauf, einige der besten Kaffeesorten der Welt zu produzieren.
Obwohl unsere Reise voller Herausforderungen und Risiken war, haben wir auch einige unglaubliche Erfahrungen gemacht, die uns für immer in Erinnerung bleiben werden. Der zufällige Besuch eines lokalen Warlords / Edelsteinhändler / Geschäftsmann ;) im Grenzgebiet zeigte uns, dass man im tiefsten Dschungel auch Luxus genießen kann, fernab jeglicher Zivilisation. Es zeigt uns, dass der Wille entscheidet. Vor allem sein Büro welches eine ausgestopfte Anakonda umrandete war sehr beeindruckend!
Letztendlich war es eine unglaubliche Reise, die uns nicht nur tiefe Einblicke in den Kaffeeanbau ermöglichte, sondern uns auch mit der Natur und den Menschen dieser Region verband. Wir sind dankbar für diese Erfahrung und stolz darauf, Teil des Black Ops Coffee-Teams zu sein. Auch wenn der Durchfall und die Parasiten welche wir ca. 6 Wochen später immer noch hatten uns die Tücken des Dschungels noch eindringlich aufzeigte, war es jeden Tag vor Ort Wert. Kein Ort für Spaßtouristen oder Menschen mit schwachen Nerven.